World of Pixel

World of Pixel
Avatare: Your Superhero Cares!

by Talitha Eberharter-Tvarocska

Ziel des Projekts ist es, Lernenden durch eine Kombination aus analogen und digitalen Prozessschritten den Kontext und die Anwendungsmöglichkeiten von Rastergrafiken im Alltag durch Beispiele aus Kunst, Werbung und Gamedesign näherzubringen. Dabei entwerfen die Teilnehmer*innen zunächst Pixelgrafiken mit Stiften sowie Papier und digitalisieren diese anschließend mithilfe des Tools „Pixilart“. Die Erstellung statischer Bilder als auch einfache Animationen von Avataren als GIFs werden im Rahmen des Projekts erprobt und gleichzeitig wird die Frage nach einer nachhaltigen Zukunft und ihrer Entwicklung aufgegriffen.
#YourSuperheroCares – Die Lernenden kreieren ihre eigenen Superheld*innen-Avatare, welche mit speziellen Superkräften die Welt nachhaltig verbessern. Individuelle Ideen der Lernenden können umgesetzt und so eine Vielzahl unterschiedlicher Charaktere in einer Gruppe erstellt werden. Superheld*innen bewegen sich über alle Grenzen hinweg, mit allen möglichen Kräften und Aussehen ausgestattet und stehen damit im Kontext zur transnationalen Ebenen des Cyberspaces.

Im Rahmen dieses Unterrichtskonzepts werden die Lernenden in die Welt der Pixelgrafiken eingeführt und lernen, was ein Pixel ist und welche Bedeutung es in der Farbtheorie und digitalen bildlichen Darstellung hat. Dabei werden sowohl kunsthistorische Bezüge wie Mosaike der byzantinischen Kunst und der Pointillismus einbezogen, als auch alltagsrelevante Beispiele aus dem Bereich des Gamedesigns und der Werbung herangezogen. Das Ziel ist es, den Lernenden ein umfassendes Verständnis für Bilder zu vermitteln, sie selbst Bilder erstellen zu lassen und diese auf praktische Weise anzuwenden.

Durch das praktische Arbeiten mit verschiedenen Techniken und Tools werden die Lernenden dazu ermutigt, einen eigenen Superheld*innen-Avatar in Form einer animierten Pixelgrafik zu erstellen. Dabei werden auch die 17 Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen (SDGs) theoretisch integriert, um eine Diskussion über nachhaltige Entwicklungen anzuregen und Ideen für die Superkräfte ihrer Superheld*innen zu liefern.

Das Unterrichtskonzept „World of Pixel – Avatare: Your Superhero Cares” fördert die künstlerische Ausdrucksweise anhand von Rastergrafiken, die Verbindung zur Kunstgeschichte, Alltagsbezüge etwa aus Gaming und Werbegrafik sowie die Medienkompetenz und das Umweltbewusstsein für nachhaltige Entwicklungen.

1. Doppelstunde // Einführung des Themas
(Beamer: Präsentation mit Bildbeispielen & Diskussionsrunde/ Reflexion)

Praktische Miniübung: Gestalte deinen Namen als Pixelgrafik auf kariertem Papier (A4, Querformat). Lehrperson sollte die Technik kurz vorführen, u.a. Tafel, Whiteboard, Papier

Theorie:

  • Was sind Pixel? & RGB & Bildschirme (Farbenlehre)
  • Rastergrafiken: Künstlerischer Einsatz und Methoden. u.a. Bügelperlen
  • Byzantinische Kunst & Mosaik
  • Pointillismus
  • Alltagsbeispiele: z.B. „Minecraft“, Ausstellungen, usw.

Material:

  • Kariertes Papier (A4 Hochformat)
  • Buntstifte, Fineliner, feine Filzstifte etc.

 

2. Doppelstunde // Aufgabenstellung „Your Superhero Cares“ Teil 1:
Entwurf eines*r eigenen Superheld*in, in analoger Form eines Pixel-Avatars auf kariertem Papier. Lernende sollen sich zusätzlich Superkräfte, welche nachhaltig die Natur retten können und Namen für die Superheroes überlegen und notieren.

Material:

  • kariertes Papier (A4 Hochformat)
  • Buntstifte, Fineliner, feine Filzstifte etc.

Theorie: 17 Sustainable Development Goals (Unesco) → Fokus Klima

Tipp: Die Anzahl der Kästchen kann vorab festgelegt werden, z.B. 30×50

 

3. Doppelstunde // Digitalisierung durch Pixilart – „Your Superhero Cares“ Teil 2
(Optional: Mit Beamer Grundfunktionen von Pixilart erklären oder selbständig forschend erlernen lassen)

Einzelarbeit: Die Lernenden sollen nun anhand ihrer Entwürfe, mit der digitalen Applikation „Pixilart“, ihre Superhero-Avatare umsetzen und anschließend mit der GIF-Frames-Funktion eine Animation entwickeln.

Optional: Superheld*innennamen als Wortzug in die Animation einbauen. (Je nach Zeit)

Bilder/ Animationen speichern: Screenshot + download als GIF, sowie Einzelframes

Bilder archivieren: Sollte die Schule keine gemeinsame Plattform besitzen, oder diese IDEA im Rahmen eines Workshops stattfinden, kann mit „Padlet“ eine Gruppenseite erstellt werden, um die Beiträge als digitale Collage zu sammeln.

 

4. Doppelstunde // Präsentation und Reflexion der animierten Avatare (Superheld*innen)
→ Beamer (Die Lernenden können einzeln ihre Arbeiten präsentieren (Idee dahinter und was kann der*die Superheld*in?)


Was mich als Lehrende inspiriert hat:

Schürch, Anna/ Settele, Bernadett/ Willenbacher, Sascha (2020): (Un)mögliche Didaktik. Vom Nutzen der Kunst. In: What can art do? Zürich: Diaphanes. URL: https://www.what-can-art-do.ch/user_assets/artikel/WhatCanArtDo_Schu%CC%88rch_Settele_Willenbacher_Unmo%CC%88gliche-Didaktik.pdf (abgerufen: 29.05.2023)

  • Grünwald, Jan G (2020).: Der Zweifel als produktive Möglichkeit in der kunstpädagogischen Praxis. In: Lüber, Heinrich / Meyer, Torsten / Sabisch, Andrea / Sturm, Eva (Hg.): Kunstpädagogische Positionen. Band 49.
  • Ranciére, Jaques (2009 [1987]): Der unwissende Lehrmeister. Fünf Lektionen über die intellektuelle Emanzipaption. Kap. 1.: Ein Intellektuelles Abenteuer. 2.Auflage, Passagen Verlag, Wien.
Das Bild zeigt einen Detailauschnitt des Entwurfs, welcher mit Bleistift auf kariertem Papier gezeichnet wurde. Ein Kästchen stellt ein Pixel dar.
Tentakula Detail

TentakulaDetail © 2023 by Talitha Eberharter-Tvarocska is licensed under CC BY-SA 4.0

Das Bild zeigt den ersten Entwurf mittels Bleistift und kariertem Papier. Ein Radiergummi hilft beim Ausbessern von Fehlern. Zuerst werden die Kästchen zart schraffiert, anschließend stark nachgezeichnet. Der gewählte Superhero stellt einen oktopusartigen Charakter dar.
Tentakula Entwurfphase

Tentakula Entwurfphase © 2023 by Talitha Eberharter-Tvarocska is licensed under CC BY-SA 4.0

Das Bild zeigt zwei Frames der GIF-Animation nebeneinander, welche mit dem Tool „Pixilart“ gestaltet wurden. Links sieht man Superhero „Tentakula“ in Magenta (Rosa), rechts „Tentakula“ in Blau und mit Regen im Hintergrund.
Tentakula Pixelgrafik

Tentakula Pixelgrafik © 2023 by Talitha Eberharter-Tvarocska is licensed under CC BY-SA 4.0

Das Bild zeigt einen Frame der Animation mit Hilfe von „Pixilart“, in dem mit einer Pixelschrift der Name „Tentakula“ zu lesen ist. Für den Kontrast wurde eine schwarze Schrift auf türkisem Hintergrund gewählt.
Tentakula Schriftzug

Tentakula Schriftzug © 2023 by Talitha Eberharter-Tvarocska is licensed under CC BY-SA 4.0

Zuletzt sieht man die fertige GIF Animation, welche aus den einzelnen Frames zusammen gesetzt ist. Diese bestehen aus Superhero „Tentakula“ beim Einsatz der Superkraft „Regen“, währenddessen wechselt sie auch ihre eigene Farbe. Zwischendurch wird der zuvor beschriebene Schriftzug eingeblendet.
Tentakula – GIF Animation

Tentakula – GIF Animation © 2023 by Talitha Eberharter-Tvarocska is licensed under CC BY-SA 4.0

Talitha Eberharter-Tvarocska, studiert am Fachbereich Kunst und Bildung, Akademie der bildenden Künste Wien. Ebenfalls Lehrende an der GrG3 Radetzkystraße für die Fächer Kunst & Gestaltung, sowie Technik & Design. Die Autorin ist außerdem als Künstlerin und Grafikerin tätig und beschäftigt sich u.a. mit Themen wie Identität, Feminismus, Gender und Rollen-Stereotypen und gesellschaftliche Tabus.

Prior Knowledge and Preparation

  • Die Lehrperson sollte sich zur Einführung des Themas über grafische, künstlerische Bezüge zum Thema Rastergrafik und Pixelgrafik einlesen, des weiteren sind Bezüge zur Mosaikkunst in Byzanz, sowie Grundzüge und Beispiele des Ponitillismus zu empfehlen. Hierfür eignet sich eine Präsentation mit Bildbeispielen, welche mittels Computer und Beamer in der Klasse / Gruppe gezeigt werden kann. Sowohl zwischendurch, als auch abschließend bietet sich Raum für Diskussionen mit den Lernenden. Dies beinhaltet somit Fachwissen der Lehrperson, als auch zeitliche Ressourcen zum Erstellen der Präsentation. (ca. 2 bis 5 Std.)
  • Die Lehrperson sollte sich ebenfalls die Zeit nehmen, um die digitalen Tools benutzen und vermitteln zu können (1 bis 2 Std.). Es kann jedoch ein tolles Experiment sein, die Lernenden das Tool alleine erforschen und ausprobieren zu lassen.
  • Die Lernenden sollten bereits mit der Thematik Farbenlehre in Berührung gekommen sein. Daher bietet diese Übung Vertiefung und praktisches Verständnis (Kontext RGB, Subpixel, bildliche digitale Bilddarstellungen).
  • Des Weiteren sind Vorkenntnisse zum Thema „Bewegtes Bild“ (Film und Frames) von Vorteil.
  • Die Lernenden sollten ein Basisverständnis für digitale Medien und Geräte wie Tablet, Handy und/ oder Computer besitzen.
  • Zum Sammeln der digitalen Arbeiten der Lernenden stellt sich die Frage nach der passenden Plattform. Vorab klären. Für „Padlet“ sollte die Lehrperson vorab eine Gruppe erstellen und den Teilnehmer*innen eine Einladung via Link zukommen lassen.

Accessibility
Pixilart

+ (positiv)

  • Piktogramme zur Orientierung (Bild- und Symbolsprache)
  • Kostenlos ohne Registrierung oder Download nutzbar (Webbrowser)
  • Auf verschiedene Geräten anwendbar: Handy, Tablet, Computer
  • Intuitives Probieren und erlernen: autodidaktisches Lernen möglich

– (Hürden)

  • Erweiterte Funktion erfordert Lesekompetenz und teils Fachvokabular
  • Sprache nicht veränderbar

Additional Tools
Padlet: https://padlet.com/